Systemische Supervision – Reflexion, die bewegt

Herausfordernde Arbeitssituationen, Spannungen im Team oder innere Zweifel am eigenen Handeln – wer im sozialen, pädagogischen oder psychologischen Bereich tätig ist, kennt solche Momente. Supervision kann in solchen Situationen entlasten und klären. Doch was bedeutet systemisch  im Zusammenhang mit Supervision  – und warum ist sie besonders hilfreich?

Im Gegensatz zu rein problem- oder lösungsorientierten Ansätzen richtet die systemische Supervision ihren Blick auf Zusammenhänge, Beziehungen und Wirkungen. Nicht nur „Was läuft nicht?“, sondern auch: „In welchem System passiert dies – und welche Rolle spiele ich (unbewusst)?“

Es wird nicht beurteilt oder bewertet. Vielmehr unterstützt systemische Supervision dabei, eigene Muster zu erkennen, neue Perspektiven zu gewinnen und das berufliche Handeln bewusst(er) zu gestalten.

Was systemische Supervision leisten kann?

Systemische Supervision kann auf unterschiedlichen Ebenen wirksam sein:

  • Für Einzelpersonen: zur Reflexion von Rollen, Aufgaben, schwierigen Arbeits- oder Entscheidungssituationen.
  • Für Teams: zur Klärung von Kommunikationsstrukturen, Rollenverteilungen, Loyalitätskonflikten oder Teamdynamiken.
  • Für Organisationen: zur Begleitung von Veränderungsprozessen, Leitungsfragen oder Konzeptentwicklungen.

Besonders hilfreich ist der Fokus auf Ressourcen und die Annahme, dass jedes System – sei es ein Mensch, ein Team oder eine Organisation – über Lösungskompetenzen verfügt, die (wieder) aktiviert werden können.

Was ist das Spezielle an systemischer Supervision?

Systemische Supervisor:innen arbeiten mit vielfältigen Methoden – welche mögliche Veränderungsprozesse erlebbar machen. Solche Methoden können beispielsweise Perspektivwechsel (die andere Brille aufsetzen) oder die Ressourcenlandkarte (das was gut läuft sichtbar machen) sein.  Dabei stehen nie einzelne „Fehler“ im Zentrum, sondern die Interaktionen im System: Wer beeinflusst wen, wie, womit?

Auch die Sprache wird bewusst genutzt: Kleine Veränderungen im Ausdruck können neue Denk- und Handlungsspielräume eröffnen.

Typisch ist zudem der forschende, neugierige Blick – Supervisor:innen verstehen sich nicht als allwissende Expert:innen, sondern als Begleitende auf Augenhöhe.

Wann ist Supervision sinnvoll?

Es gibt keine festen Regeln – doch einige typische Gegebenheiten können sein:

  • Wenn du das Gefühl hast, dich im Kreis zu drehen.
  • Wenn ein Konflikt im Team belastet.
  • Wenn du beruflich an deine Grenzen kommst.
  • Oder wenn du dir einfach Zeit für Reflexion mit einer externen Fachperson nehmen möchtest.

Supervision ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck von Professionalität – eine Verbindlichkeitserklärung zur Qualität der eigenen Arbeit und zur eigenen seelischen Gesundheit.

Lust auf mehr?

Systemische Supervision kann einzeln, im Team oder in Gruppen stattfinden – online oder vor Ort. Wenn du Interesse hast oder Fragen zum Ablauf, kommt Simon Mäder gerne vorbei und stellt sich und seine Arbeitsweise persönlich vor.

Weitere spannende Informationen:

Zum Reinschauen

  • Systemische Supervision in 5 Minuten erklärt